Fernöstliche Sportarten und ihre Religion

Ein besonderes Kennzeichen dieser Kampfsportarten ist, dass die meisten von ihnen fernöstlichen Ursprungs sind. Das heißt, sie haben eine philosophische und religiöse Grundlage außerhalb des Christentums. Diese bezieht sich in der Regel nicht nur auf den Ursprung, sondern auch auf den Charakter, die Atmosphäre und das Ziel dieses Sports. Mit anderen Worten: Das Ziel dieser Kampfsportarten liegt nicht allein in der Ausübung von Bewegungen, sondern oft auch in der Steigerung der Meditationsfähigkeit und einer damit verbundenen Vervollkommnung des Menschen im Sinne dieser Religionen: nach Geist, Seele und Leib. Aber ohne den einen, wahren Gott – Vater, Sohn und Heiliger Geist – in den Mittelpunkt der Lebensausrichtung zu stellen.

Diese vor einigen Jahren noch allgemein zutreffende Ausrichtung des Sports trifft heute – je nach Sportschule – nicht mehr uneingeschränkt zu. Viele junge Leute, die in Kampfsportschulen unterrichtet werden, haben vielleicht bei Informationsveranstaltungen von diesem geistigen Hintergrund des Sports erfahren. Im Training spielt das jedoch kaum eine Rolle. Manche Schulen und einige Trainer betreiben eine umfassende Ausbildung, andere konzentrieren sich auf den Sport. Allerdings muss man bedenken, dass sich Sport und Hintergrund letztlich kaum trennen lassen. Kürzlich sprach ich mit dem Leiter einer Kampfsportschule, der mich davon überzeugen wollte, dass „sein“ Kampfsport sowohl für Christen als auch für Juden und Moslems annehmbar sei. Im Verlauf des Gesprächs wurde dann jedoch deutlich, dass die Philosophie dieses Sports, wenn sie auch nicht verbal vermittelt wird, doch in der Art des Sports und in der Art des Umgangs miteinander eine wichtige Rolle spielt.

Daher gebe ich anhand des Karate-Kampfsports noch ein paar Hintergründe über diese östlichen Philosophien weiter (Quelle: Wikipedia). Daoismus, Shintoismus, Hinduismus, Buddhismus, Zen-Buddhismus, Konfuzianismus usw. sind Philosophien und Religionen, die in diesen Kampfsportarten in unterschiedlichen Ausprägungen miteinander verbunden werden. Das mag auf den ersten Blick nicht ersichtlich sein, wenn man einem solchen Kampfspiel zuschaut. Jedes Karatetraining beginnt und endet beispielsweise mit einer kurzen Meditation. Auch beginnt und endet jedes Karatetraining, jede Übung und jede Kata (Übungsform in besonderem Kampfstil) mit einem Gruß. Zudem gibt es eine rituelle Begrüßungszeremonie: Vor Betreten und Verlassen der Halle begrüßt man die darin Versammelten mit einer kurzen Verbeugung. Auch der Schrein (Schränkähnliches Möbel, das zur Verehrung von Göttern oder auch Verstorbenen dient.) und das Bildnis alter, längst verstorbener Meister wird so gegrüßt. Danach wird gemeinsam eine rituelle Grußzeremonie durchgeführt, in der sich Schüler und Meister voreinander und vor den alten Meistern und Vorfahren (im „Geist“, repräsentiert an der Stirnseite des Übungsraums) verneigen. Gerade hier muss man jedoch wissen, dass vielen Schülern dieser Hintergrund nicht näher vermittelt wird – sie verstehen die Begrüßung also vor allem als eine Respekterweisung ihrem „Meister“ gegenüber. Dieser darf auch nicht herausgefordert werden (zu einem Kampf) – das steht einem Schüler nicht zu.

Insgesamt zeigt sich, dass die Kampfsportarten mehr oder weniger mit altertümlichem Götzendienst verbunden sind, dem mit diesen Sportarten in das westliche, früher einmal christliche Europa Einlass gewährt worden ist. Johannes warnt uns, ganz am Ende seines Briefe: „Kinder, hütet euch vor den Götzen!“ (1. Joh 5,21). Diese Sportarten werden nicht nur zum Götzen, weil der Sport als solcher so wichtig wird, sondern vor allem, weil Gott keinen Platz bei diesen Betätigungen hat. Es ist ein falscher Gott – ein Götze – der hier verehrt wird und den Platz des Gottes des Himmels einnimmt.

Man könnte meinen, damit hat doch die Ausübung des Sports gar nichts zu tun. Tatsächlich muss man heute von Schule zu Schule und von Trainer zu Trainer unterscheiden, in welchem Ausmaß diese Wurzeln noch weitergepflegt werden. Wenn man jedoch beginnt, sich ein wenig mit diesen Sportarten zu beschäftigen, wird man schnell feststellen, dass sie von dieser fernöstlichen Mystik und Religiosität völlig durchdrungen sind. Wenn man aufgrund dieser Dinge auch nicht (sofort) den christlichen Glauben ablegen mag, so werden doch Abwehrkräfte gegen böse Religionen, Mystik und Esoterik abgebaut.

Warum nicht einmal Yoga ausprobieren, wenn man schon zu Beginn der Übungsstunde regelmäßig eine Kurzmeditation praktiziert? Warum sollte man sich nicht mal ein wenig in diese Religionen vertiefen, wenn der scheinbar nützliche Sport doch damit in Verbindung steht? Am Anfang mag es eine gewisse Neugier sein. Am Ende verliert man den christlichen Glauben aus dem Herzen. Ich möchte eindrücklich davor warnen, mit dem Feuer zu spielen. Ich kenne Christen, die solche Kampfsportarten als Ungläubige praktiziert haben und stark davor warnen, hier aktiv zu werden.

Ein weiteres Problem der Kampfsportarten ist das dahinter stehende Gottes- bzw. Menschenbild. Liest man die Werbetexte für Kampfsport oder Selbstverteidigungskurse, so wird vor allem die Steigerung des Selbstwertgefühls propagiert. Nun gibt es (junge) Menschen, die durch ständige Ängste und Selbstzweifel geprägt sind. Sie haben Hilfe in der Selbstannahme, in der Stärkung ihres Selbstbewusstseins nötig. Aber das, was bei diesen Sportarten propagiert wird, geht in eine ganz andere Richtung. Gewurzelt in fernöstlicher Weltanschauung wird der Mensch zu seinem eigenen Gott. Er benutzt die Energie des Universums, wie man sagt, und bringt sie in Einklang mit sich und setzt damit teilweise übernatürliche Kräfte frei. Oder den Schülern wird vermittelt, dass die Energie und Kraft in ihnen selbst vorhanden ist – sie müssten diese nur aktivieren. Ganz losgelöst von den fernöstlichen Hintergründen kann schon allein das Gefühl der Überlegenheit es einem Kampfsportler schwer machen, eine christliche Haltung an den Tag zu legen. Der Kampfsportler im ursprünglichen Sinn kennt kein Vertrauen auf Gott, er vertraut als Ungläubiger auf sich selbst, auf seinen Körper, auf die Energie (Chi: vielleicht Atem, Geist, Lebenskraft), die er in sich konzentriert. Das ist das Gegenteil von dem, was dem Gläubigen vorgestellt wird. Der Psalmist schreibt jede Stärke Gott zu: „Der Herr ist meine Stärke und mein Schild; auf ihn hat mein Herz vertraut, und mir ist geholfen worden“ (Ps 28,7). Paulus schreibt: „Alles vermag ich in dem, der mich kräftigt“ (Phil 4,13) – das ist Christus und Er allein.

Der Dank für diesen Teil der Abhandlung geht an Manuel Seibel von bibelpraxis.de die ein Auszug aus diesem Artikel hier ist.

Die Autoren von bibelpraxis.de haben sich spezialisiert auf spezielle Fragen, persönliche Nöte und Schwierigkeiten oder auch wenn bei einem speziellen Thema Menschen einen Ansprechpartner oder Hilfe benötigen.

Themenkomplexe und Fragen/Nöte wären z.B.:
geistliche, moralische oder problemorientierte Themen; Selbstbefriedigung; Kindesmissbrauch  ("Wenn die Mauer des Schweigens bricht ... - Hilfe für misshandelte Kinderseelen"); Homosexualität, um für Betroffene eine biblische Perspektive zu geben; Ehefragen; Probleme in Versammlung/Gemeinde; moralische Fragestellungen. Gefangene oder Drogenabhängige (die eine Entziehungskur machen) sind ebenfalls herzlich willkommen.



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