Kampfsport- und Kampfkunstlexikon -

Die wichtigsten Begriffe


Wir haben ein Nachschlagewerk erstellt, dass nicht für Fachleute ist, sondern für Menschen die sich nicht im Bereich des Kampfsportes, der Kampfkunst oder der Selbstverteidigung auskennen und die sich aus den unterschiedlichsten Gründen informieren wollen.
Dieses Nachschlagewerk erhebt nicht den Anspruch vollständig sein. Für Ergänzungen, die an uns heran getragen werden, würden wir uns freuen.


In Büchern, Filmen und auf Internetseiten wird Kampfsport oft mit Buddhismus, Konfuzianismus oder Taoismus in Verbindung gebracht, wie beispielsweise in dieser Aussage von Werner Lind vom Budostudienkreis (BSK):
"Auch heute noch, obwohl Kampfkunst meistens als Sport betrieben wird, ist die Zen-Philosophie in den Kampfkünsten präsent. Für alle Übenden, die tiefer in ihre Kunst einsteigen wollen, ist es notwendig, sich mit diesem Themen auseinanderzusetzen. Zen-Meditation ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Kampfkünste; und nur mit dem Studium dieser Praktiken ist ein tieferes Verständnis der Kampfkünste zu erreichen."

Man fordert quasi, dass sich der Kampfkünstler (Karateka, Taekwondoka, Aikidoka, Judoka usw.) mit Zen und Meditation auseinandersetzt, wie folgende Aussage beispielhaft zeigt: "Jede Religionsform hat etwas von Zen in sich, denn keine Religion ist ohne Gebet und geistige Sammlung. Auch alle praxisbezogenen Philosophien gehören in gewisser Weise dem Zen an, wie z.B. die Teezeremonie, das Blumenstecken, das Bogenschießen, das Aikidô und das Karate."

In Büchern, Videos und auf Internetseiten über fernöstliche Kampfkünste wie Aikido, Karate, Taekwondo, Tai Chi usw. finden sich viele Informationen über Zen-Meditation, Chi-Energie (auch als Ki, Qi oder Prana bezeichnet), Do-Philosophie, Yin-Yang und andere Elemente fernöstlicher Religionen und deren Einbezug in das Leben und Training des Kampfkünstlers.


Wir haben ganz bewusst auf Material säkularer Informationsquellen zugegriffen, weil viele Quellen für sich selbst sprechen.


A F K P U
B G L Q V  
C H M R W  
D I N S X  
E J O T Y Z











Budo
Budō (japanisch 武道, deutsch Militär-Weg, Kriegskunstweg, Weg des Krieges) ist der Oberbegriff für alle japanischen Kampfkünste, also Jiu Jitsu, Judo, Karate, Aikidō, Shōrinji Kempō, Sumō, Kendō u. a., die – im Gegensatz zu den traditionellen Bujutsu-Kriegskünsten – außer der Kampftechnik noch eine „innere“ Dō-Lehre oder auch -Philosophie enthalten.1







Chi

siehe Ki









Dao
Dào (Chinesisch: dào, tao; Japanisch: dō, tō, michi; Koreanisch: do; Vietnamesisch: đao) heißt wörtlich aus dem Chinesischen übersetzt „Weg“, „Straße“, „Pfad“ und bedeutete in der klassischen Zeit Chinas „Methode“, „Prinzip“, „der rechte Weg“, was dem Wort im Konfuzianismus entspricht. Die Übersetzung nähert sich nur sehr grob an den abstrakten Gehalt des Wortes im daoistischen Kontext an, denn das Dàodéjīng des Lǎozǐ stellte das Dào zum ersten Mal als eine Art von transzendenter höchster Wirklichkeit und Wahrheit dar.
Siehe auch Do.2





Daodejing
Das Daodejing (chinesisch 道德經 / 道德经, Dàodéjīng?/i) (ältere Umschrift: Tao Te King) ist eine anonym veröffentlichte Sammlung von Spruchkapiteln, zu der sich eigens eine populäre Legende bildete von einem Weisen namens Lǎozǐ, der nach Niederlegung des Dàodéjīng nach Westen verschwunden sei. Es beinhaltet eine humanistische Staatslehre, die die Befreiung von Gewalt und Armut und die Etablierung eines harmonischen Zusammenlebens und letztlich den Weltfrieden zum Ziele hat. Die Entstehungsgeschichte ist ungewiss und Gegenstand sinologischer Forschung. Ungeachtet weiterer Übersetzungen bedeuten Dào Weg, Fluss, Prinzip und Sinn, und Dé Kraft, Leben und Charisma, Tugend, Güte. Jīng bezeichnet einen Leitfaden bzw. eine klassische Textsammlung. Die beiden namengebenden Begriffe stehen für etwas Unaussprechliches, auf dessen eigentliche Bedeutung das Buch hindeuten möchte. Aus diesem Grund werden sie auch oft unübersetzt belassen. Das Werk gilt als die Gründungsschrift des Daoismus. Obwohl dieser verschiedene Strömungen umfasst, die sich von den Lehren des Dàodéjīng erheblich unterscheiden können, wird es von den Anhängern aller daoistischen Schulen als kanonischer, heiliger Text angesehen.3





Daoismus
Der Daoismus ist eine chinesische Philosophie und Religion, in deren Zentrum die Lehre vom Dao, steht. Das Wort „Daoismus“ wird als „Lehre des Weges“ oder „Lehre vom Weg“ übersetzt.

Historisch betrachtet, geht der Daoismus auf das 4.Jh.v.Chr. zurück. In dieser Zeit schrieb ein vermutlich legendärer Autor das Buch vom Sinn und Leben („Tao Te King“). Das Werk ist eine Sammlung von Spruchkapiteln und stellt die Gründungsschrift des Daoismus dar. Der vermeintliche Autor wird als „Laotse“ bezeichnet. „Laotse“ bedeutet „alter Meister“. Ob dieser tatsächlich gelebt hat, muss angezweifelt werden, da fast ausschließlich Legenden existieren, die über ihn berichten.

Der Daoismus umfasst verschiedene Theorien und Praktiken, die bereits vor dem 4.Jh.v.Chr. in China bekannt waren. Dazu gehören unter anderem: die Kosmologie, die Lehre der fünf Wandlungsphasen, das Ki-Konzept, die Erkenntnis von Yin und Yang und verschiedene Übungen zur Kultivierung des Körpers und des Geistes.

Bezeichnend für den Daoismus ist die Idee vom Dao, vom Weg. Das Wort „Dao“ wurde in China schon vor dem Daoismus mit philosophischen Grundgedanken in Verbindung gebracht. Doch dem Daoismus ist es zu verdanken, dass dieser Begriff eine universale Bedeutung erhalten hat. Wenn man vom Dao spricht, meint man ein von „Laotse“ beschriebenes Prinzip, dass der gesamten Welt zugrunde liegen soll. „Laotse“ sieht im Dao die höchste Wirklichkeit, das Absolute, das Unberührte und die ursprüngliche Einheit. Das Dao ist der Ursprung aller Dinge (wörtlich: „zehntausend Dinge“) und zugleich die Ordnung jener Dinge. Es vereint in sich alle (scheinbaren) Gegensätze und ist daher nicht definierbar. Man könnte es maximal als ein kontinuierliches Paradoxon kennzeichnen. Aus der philosophischen Perspektive ist das Dao ein Begriff für die Begriffslosigkeit. Es ist Sein und Nicht-Sein zugleich; eine Abstraktion für ein tiefergehendes Weltenverständnis. Jeder Versuch, das Dao zu definieren, ist zum Scheitern verurteilt, da jede Definition eine Festlegung, eine Begrenzung, wäre.4







Do:
„In der traditionellen chinesischen Kultur ist Dào ein Schlüsselprinzip für viele Bereiche der Wissenschaft und der Kunst (z.B. Kampfkunst, Medizin, Kriegskunst, Malerei, Kalligraphie, Teezeremonie). In den japanischen Künsten ist die Namenssilbe Do (=Dao), neben ihrer wörtlichen Bedeutung „Weg“, auch ein Hinweis auf die spirituellen Dimensionen und den Einfluss des Dào auf die Praxis der einzelnen Disziplinen (z.B. Budo, Bushido, Kendo, Iaido, Kydo, Aikido, Judo, Sado, Shodo, Kado. Dào bezeichnet in der daoistischen chinesischen Philosophie ein ewiges Wirk- oder Schöpfungsprinzip, das für den Ursprung der Einheit und Dualität und damit für die Entstehung der Welt („Zehntausend Dinge“) verantwortlich ist. Aus Dao entstehen die Polaritäten Yin und Yáng.“ (Wikipedia)
„Do (Tao): Das ist nach der Tradition des japanischen Zen der "Weg der Nachfolge des Buddha", das heißt, auf seinem Weg zur Erkenntnis (butsu-do oder satori) und ist somit der Kerninhalt der buddhistischen Lehre (Buddhadharma, buddha-dharma, Buddhismus). In der besonderen Auffassung und Denkweise der japanischen Zen-Buddhisten gelten alle philosophischen, geistig-praktischen und geistig-körperlichen Schulungswege als "do", also als Mittel zur Vollkommenheit des eigenen Ichs.“
„Auf dem Weg des Do wird das reine Prinzip des Wollens des Schülers zu einer allesdurchdringenden, karmalösenden Kraft. Die Nachwirkungen früherer Taten (Gesetz des Karma) enden und neue karmische Verstrickungen können nicht mehr entstehen.“ (Jae Hwa Kwon, Zen-Kunst der Selbstverteidigung, S.31.)
„Asiatische Kampfsportarten wie Judo, Aikido oder Taekwondo haben einen starken religiösen Hintergrund. Die Silbe "do" bedeutet Weg und wird als religiöser Weg verstanden. Viele Lehrer oder Meister dieser Sportarten sind der Überzeugung, man könne diesen Sport nur richtig betreiben, wenn man auch die religiöse Komponenten mit einbezieht. Das wird auch in der Werbung für solche Kurse sehr deutlich. In der westlichen Welt haben sich einige dieser Sportarten als olympische Disziplinen etabliert und werden nach rein sportlichen Kriterien beurteilt. Es ist also möglich, einen solchen Sport unter rein sportlichen Gesichtspunkten zu betreiben. Auch hier ist ein persönliches Unterscheidungsvermögen wichtig.“5

Siehe auch Dao




Dojo

Ort, an dem der Do, die Kampfkunst- oder Kampfsportart Trainiert wird







Formentraining als Meditation in Bewegung
„Der französische Karate-Experte und Gründer eines „Forschungszentrums“ für Kampfkünste Roland Habersetzer sagt etwas überspitzt, die klassischen Kata des Karate sind letztlich QiGong-Übungen, genauso wie die Formen des Tai Chi Chuan. Er warnt davor, die Kunst dieses ausgewogenen Systems von „Innen“ und „Außen“ zur banalen (äußeren) Technik zu degradieren. Die Kata verkörpern diesen möglichen ausgeglichenen Zustand. Der Spruch „Kata ist bewegtes Zen (Meditation)“ hat daher auf einer bestimmten Ebene genauso seine Berechtigung wie die Aussage „Kata ist Kampf“. Prinzipien wie das "absichtslose Handeln" und das „Wach sein im Jetzt“ liegen dem ZEN zugrunde.“
„Die Katas sollen „Meditation in Bewegung" sein, also sich innerlich zu leeren und zu öffnen, um das Satori, die Erleuchtung im Zen zu erreichen.“
„Eine Kata lehrt Körper und Geist zu harmonisieren und in der Bewegung fließend und präzise zu werden. Eine Kata ist insbesondere sogar Ausdruck der inneren Haltung des Übenden, denn sie offenbart den Geist - ist er verkrampft, oder entspannt, sanft oder hart, schüchtern oder bestimmt,... Ziel ist es einen absichtslosen Geist (Mushin) zu entwickeln, der Stärke ohne Härte präsentiert und vollkommen wach und aufrichtig die Energie in der Kata fließen lässt. Von alten Karate-Meistern stammt der Ausspruch: „Zeige mir eine Kata und ich sage dir wer du bist!“ (Zen-Do Karate)
„Das "Prinzip" kata ist ein Analogon zur östlichen Lehre der Reinkarnation. Im Sinne des Zen-Buddhismus solle Karate-Do das stetige Auseinandersetzen mit sich selbst durch körperliche Übung in Form der bereits bezeichneten "Meditation in Bewegung" sein. Deshalb gelte: "Das wahre Karate-do konzentriert sich nach wie vor auf die Kata".“ (Karate-Seite)
„Gleichzeitig kann man diese Kata als „Meditation in Bewegung“ betrachten. Eine solche Interpretation dieser Kata eignet sich für alle Altersgruppen, so dass auch Kinder damit vertraut gemacht werden können.“ (Judo-Seite)







I Ging
Das I Ging (I Ching, Yi Jing, Yijing, das Buch der Wandlungen)ist schon seit Tausenden von Jahren bekannt. Es ist neben der Bibel und dem Koran eines der einflussreichsten Bücher der Welt. Während die ersteren allerdings religiöse Bücher sind, ist das I Ging stets ein Weissagebuch gewesen. Erste schriftliche Erwähnung des I Ging geht auf die chinesische Chou-Dynastie (1050-249 v. Chr.) zurück. Es ist aber anzunehmen, dass dieses umfangreiche Werk weit älter ist. Das I Ging, das wir heute kennen, geht auf Konfuzius zurück, der sich der Texte in alter Tradition annahm und sie neu gliederte und kommentierte.6

Das I Ging enthält 64 verschiedene Figuren (Hexagramme). Ein Hexagramm besteht aus sechs Linien, die jeweils in zwei verschiedenen Arten vorkommen können: Als durchgezogene waagerechte Linie (hart) und als in der Mitte unterbrochene waagerechte Linie (weich). Aus diesen beiden Linienarten werden alle 64 Hexagramme gebildet.

Historisch ist das I Ging viel älter als die Yin-Yang-Lehre (陰陽 / 阴阳 Yīn Yáng), folgende Zuordnungen für die zwei „Linien“ (兩儀 Liǎng Yí) sind jedoch mit der Zeit üblich geworden:
Die durchgezogene Linie steht für das yáng (陽): Ausdehnung, maskuliner Aspekt, Licht, Leben, ungerade Zahlen, Durchdringung, Berge; in Indien der Lingam. Symbol ist der Drache.
Die unterbrochene Linie steht für das yīn (陰): Zusammenziehung, femininer Aspekt, Dunkelheit, Nacht, Tod, gerade Zahlen, Widerstand, Wasserläufe; in Indien die Yoni. Symbol ist der Tiger.7







Kampfschrei
Der Kampfschrei ist ein "Mantra", dessen Wirkung nach dem Mantra-Yoga in sich selbst magisch-mystisch ist und letztlich ein Anrufen fremder Götter (Wolfgang Mattstedt). Viele kennen aus Kampfsportvereinen oder -filmen den Kampfschrei „Ki-Ai“, der nichts anderes bedeutet als die Harmonisierung und Konzentration der universellen Lebensenergie Ki (Chi).





Kampfsport als (fernöstlicher) Lebensweg
„Erfahrene Meister erzählen, wie sie ihren Lebensweg in der Kampfkunst gehen - hier im Westen. Doch wer sich in der unglaublichen Vielfalt fernöstlicher Kampfkünste orientieren will, muss auch China und Japan verstehen. Ohne die faszinierenden Welten des Dao, Qi, Zen und Bushido ist Kampfkunst nicht zu leben.“ (Kampfkunst als Lebensweg
Florian Markowetz und Uschi Schlosser-Nathusius)
„Karate-Trainig, welches die Gedanken der Schüler und Lehrer nicht verändert, so dass es eine Lebensphilosophie wird, macht es als körperliches Training uninteressant.“ (Zen-Karate)







Kata
Siehe Formentraining




Ki
Auch manchmal Chi geschrieben, steht für die „Lebensenergie“ oder auch „universelle Energie“.

„Bezeichnung für die kosmische Kraft, die, aufgeteilt in die beiden Pole Yin und Yang, in allen Dingen einschliesslich des Menschen wirksam ist. Ch`i ist ein Grundbegriff des Taoismus und der chinesischen Medizin und ist identisch mit Prana in der indischen Philosophie. Diese Energie, die immer in vibrierender Bewegung ist, gelangt als Atem und durch die Nahrung in den menschlichen Körper. Stauungen des Energiestromes führen zu Krankheiten.“




Ki-Ai
Siehe Kampfschrei




Kihon:
Ki ist die Energie, von der ausgehend Künste wie Qigong geschaffen wurden. Hon steht für Grundlage oder Basis. Zusammengesetzt ergibt der Begriff Kihon eine Übersetzung wie "Basis des Ki's". Das ursprüngliche Ziel des Kihon ist also nicht, Ausdauer zu bekommen, sondern Grundlagen im Umgang mit Qi zu legen. (Karate-Seite)





Konfuzianismus
Konfuzianismus (chinesisch 儒家思想 ‚Ideen der Anhänger der Schule der Gelehrten‘) ist der Begriff für Philosophien und politische Vorstellungen, die sich in die Tradition des Konfuzius und seiner Schüler stellen. Konfuzius’ Schule wird in China auch als Rujia (chinesisch 儒家) bezeichnet, was Schule der Gelehrten bedeutet. Der heutige Begriff Konfuzianismus geht auf christliche Missionare zurück, die im 17. Jahrhundert den Namen des Begründers der Schule, chinesisch 孔子/孔夫子 (Kongzi, Kongfuzi) latinisierten. Konfuzius wurde von seinen Anhängern als Vorbild und Ideal verehrt, seine moralischen Lehren und eigene Lebensweise als mustergültig angesehen. Der Konfuzianismus gehört neben dem Buddhismus und Daoismus zu den „Drei Lehren“. Er prägt seit vielen Jahrhunderten die chinesische Kultur und Gesellschaft und beeinflusst den Alltag in China, Japan, Korea, Singapur, Vietnam und auf Taiwan. Ab dem 16. Jahrhundert wurden seine Lehren in Europa durch Berichte des Missionars Matteo Ricci bekannt. Im Jahr 1687 folgte die Übersetzung seiner Schriften ins Lateinische durch Pater Prospero Intorcetta.8


Das Ideal des Konfuzianismus ist nicht der Weltverachtende Asket, sondern der in allem das rechte Maß bewahrende Weise, der die Welt und die Menschen kennt. Der Weise zeichnet sich aus durch Selbstdisziplin, sittlichen Ernst, Verantwortungsgefühl und Ehrlichkeit gegenüber den Mitmenschen. Obwohl er finanziellen Wohlstand und soziale Stellung erstrebt, macht er sich nicht von diesen Dingen abhängig, sondern
ist stets bereit, sie aufzugeben, wenn es seine moralischen Grundsätze erfordern.
Im Mittelpunkt des konfuzianischen Denkens steht der Mensch. Konfuzius glaubte, daß es sehr wichtig sei, durch Vermehrung und Verbesserung des öffentlichen Unterrichtes den Charakter des Menschen und damit des Volkes zu bilden und dadurch den Staat und die Gesellschaft zu stärken und zu sichern. Das gute Beispiel
des Lehrers soll den Schüler leiten!
Großen Wert legte Konfuzius darauf, dass der Jüngere, Untergebene dem Älteren, Vorgesetzten, Respekt und Achtung entgegenbringt. So entspricht der Güte des Königs die Treue des Untertanen, der Liebe des Vaters die des Sohnes, die Zuwendung des Älteren der Dankbarkeit und Ehrfurcht des Jüngeren. Diese Wechselwirkung wird auch auf dem Gebiet des Kung Fu deutlich.9






Konfuzius
Konfuzius − latinisiert aus 孔夫子 Kǒng Fūzǐ, W.-G. K'ung-fu-tzu ‚Lehrmeister Kong‘ (chinesisch 孔子 Kǒng Zǐ, W.-G. K’ung-tzǔ ‚Meister Kong‘, auch als Kung-tse[1] oder Kong-tse[2] transkribiert) − war ein chinesischer Philosoph zur Zeit der Östlichen Zhou-Dynastie. Er lebte vermutlich von 551 v. Chr. bis 479 v. Chr. und wurde unter dem Namen Kong Qiu ( 孔丘, W.-G. K’ung Ch’iu) in der Stadt Qufu im chinesischen Staat Lu (der heutigen Provinz Shandong) geboren, wo er auch starb.

Das zentrale Thema seiner Lehren war die menschliche Ordnung, die seiner Meinung nach durch Achtung vor anderen Menschen und Ahnenverehrung erreichbar sei. Als Ideal galt Konfuzius der „Edle“ (君子 jūnzĭ), ein moralisch einwandfreier Mensch. Edel kann der Mensch dann sein, wenn er sich in Harmonie mit dem Weltganzen befindet: „Den Angelpunkt zu finden, der unser sittliches Wesen mit der allumfassenden Ordnung, der zentralen Harmonie vereint“, sah Konfuzius als das höchste menschliche Ziel an. „Harmonie und Mitte, Gleichmut und Gleichgewicht“ galten ihm als erstrebenswert. Den Weg hierzu sah Konfuzius vor allem in der Bildung.10

Siehe auch die Erläuterungen zum Konfuzianismus.




Kosmische Energie
siehe: Ki








Laotse
Laozi (chinesisch 老子 Lǎozǐ, W.-G. Lao Tzu ‚Alter Meister‘) ist ein legendärer chinesischer Philosoph, der im 6. Jahrhundert v. Chr. gelebt haben soll. Je nach Umschrift wird der Name auch Laotse, Lao-Tse, Laudse[1] oder Lao-tzu geschrieben. Die Schreibweise der älteren Umschriften ist im Folgenden hinter der Pinyin-Form in Klammern angegeben.

Lǎozǐ gilt als Begründer des Daoismus (Taoismus). Das Dàodéjīng (Tao Te King, Tao Te Ching), die einflussreichste daoistische Schrift, wird ihm zugeschrieben und daher oft auch einfach als „Laozi“ bezeichnet. Das Werk ist aber wahrscheinlich erst im 4. Jahrhundert v. Chr. entstanden beziehungsweise in seine heutige Form gebracht worden.11







Mahayana-Buddhismus





Mantras




Mokuso
Mokuso heißt Konzentration, Meditation. Am Ende erfolgt "Mokuso Yame", was "Beendigung der Meditation" heißt








Namaste
Namaste bedeutet "der Gott in mir verbeugt sich vor dem Gott in dir". Dies ist ein integrierter Bestandteil der spirituellen Disziplin des Yoga.







Poomse
Ist eine neuere Bewegungsform im Taekwondo (der Kata im Karate ähnlich) wo der Taekwondo-Sportler gegen imaginäre Gegner kämpft.
Für die Schüler gibt es acht Bewegungsformen, genannt "Taeguk", und für die Meister gibt es neun Bewegungsformen, wobei jede von ihnen einen Namen mit spezifischer Bedeutung trägt. >Tae< steht hier für Größe und >Guk< für Ewigkeit, mit Taeguk ist die unvorstellbare Ewigkeit gemeint, also der Ursprung des Seins, ohne Anfang und Ende, wie das Universum. Denn nichts kann zerstört werden, alles wandelt sich. Aus dem Buch der Wandlungen
(I Ging) erhielten die Poomse ihre Bedeutung.12







Schamanismus
Schamanismus ist die Bezeichnung für die Glaubensvorstellungen und spirituellen Praktiken von Schamanen. Schon früh hat der Schamanismus das Interesse von Ethnologen und Religionswissenschaftlern erregt. Besondere Beachtung findet der Umstand, dass Schamanen in vielen Naturreligionen die Fähigkeit zugeschrieben wird, in Bewusstseinszuständen wie der Ekstase in Bereiche vorzudringen, die einer normalen Wahrnehmung nicht zugänglich sind.13







Taeguk
Siehe Poomse





Tao
siehe Dao





Taoismus
Der Taoismus hatte seine Basis im Schamanismus und entwickelte sich unter dem Einfluss von Laozi und später unter dem Einfluss des Mahayana in Richtung wirklicher Spiritualität, wie sie im "Tao Te King" beschrieben wird.

Das höchste Tao ist der leitende "Sinn" hinter allen Dingen und daher vergleichbar mit dem höheren Brahman Shankaras bzw. der buddhistischen "großen Leere", die im Taoismus ähnlich als 'Tàixū' bekannt ist.

Der Taoismus hatte im 6.Jahrhundert das Problem periodischer Bücherverbrennungen[*<] von Kaisern wie Tschen Lung im vorletzten Jahrhundert, der alle Bücher einsammeln und katalogisieren und 2000 Titel verbrennen liess. Deshalb stammen die meisten Bücher aus späterer Zeit. Die innere Lehre wurde aber sowieso mündlich in Familientraditionen weitererhalten bzw. meist symbolisch verschlüsselt.
In neuerer Zeit versuchte Mao Tse Tung in der Kulturrevolution die religiösen Gruppen auszulöschen. Das ging soweit, dass selbst von den Shaolin - München nur sechs Mönche überlebten. Heute sind es wieder mehrere tausend Mönche. Diesen erlaubten die Kaiser in der Vergangenheit, wegen ihrer Leistungen den Buddhismus in China zu verbreiten.

Aus geografischen Gründen vermischte sich der Natur-Taoismus als Pfad weisser Magie auch mit dem Mahayana-Buddhismus, der ihn spirituell weiterentwickelte.14




Tao Te King
Siehe Daodejing








Yin und Yang
Yin und Yang (chinesisch 陰陽 / 阴阳 yīn yáng) sind zwei Begriffe der chinesischen Philosophie, insbesondere des Daoismus. Sie stehen für polar einander entgegengesetzte und dennoch aufeinander bezogene Kräfte oder Prinzipien. Ein weit verbreitetes Symbol des Prinzips ist das Taijitu ☯, in dem das weiße Yang (hell, hart, heiß, männlich, Aktivität) und das schwarze Yin (dunkel, weich, kalt, weiblich, Ruhe) gegenüberstehend dargestellt werden.

„Was viele für die Hauptsache halten, die Schläge und Tritte, die körperliche Ausbildung, ist nur das Mittel zum eigentlichen Ziel: In Harmonie kommen mit den kosmischen Kräften. Nach östlicher Auffassung ist der Mensch aus der Harmonie der Naturkräfte, der Gegensätze, der Polarität, dem Yin und Yang, herausgetreten und muss nun wieder versuchen, durch Selbsterlösung in den ursprünglichen Zustand zurückzukehren. Dazu muss erst einmal der Körper mit dem Geist harmonisieren, danach soll man Eins werden mit der Natur und der Last der ständigen Wiedergeburt entkommen. Das Endziel ist das Einwerden mit dem Kosmos.“ (Wolfgang Mattstedt)
„Die Yin-Yang-Lehre besagt, dass alles das Produkt zweier Prinzipien ist: Yin, das schwach, weiblich und zerstörerisch ist und Yang, das stark, männlich und schöpferisch ist. Aus der Interaktion dieser zwei Prinzipien entstehen die fünf Elemente, die ermöglichen, dass Veränderungen in der Welt stattfinden.“





Yoga








Zazen
Zazen ist das wichtigste und allein unverzichtbare Element im Zen-Buddhismus. Die Meditationstechnik soll Körper und Geist zur Ruhe bringen und den Boden für mystische Erfahrungen (Kensho, Satori) bereiten. (Wikipedia)





Zen
„Karate ist Zen und Zen ist Karate.“ (Karatemeister Oyama)
„Das Karate, das man auch als "Zen in der Bewegung" bezeichnen kann, bringt durch korrekte Haltung und korrekte Atmung dieselben Vorteile wie das Zazen.“ (Sensei Ochi, Chef-Instruktor DJKB)
„Auch heute noch, obwohl Kampfkunst meistens als Sport betrieben wird, ist die Zen-Philosophie in den Kampfkünsten präsent. Für alle Übenden, die tiefer in ihre Kunst einsteigen wollen, ist es notwendig, sich mit diesem Themen auseinanderzusetzen. Zen-Meditation ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Kampfkünste; und nur mit dem Studium dieser Praktiken ist ein tieferes Verständnis der Kampfkünste zu erreichen.“ (Werner Lind, Budostudienkreis)
„Als bedeutender sichtbarer Niederschlag der Zen-Haltung fallen ganz bestimmte Übungen auf, die keineswegs nur als Techniken verstanden werden dürfen: Judo, Ikebana, Landschaftsmalerei, Kalligraphie, Bogenschießen und Schwertübungen.“ (Metz, Wolfgang: Handbuch der Weltreligionen. R. Brockhaus-Verlag, Wuppertal 2003, S. 238)
„Kampfkunst ist mehr als reiner Sport und für den Autor sogar untrennbar mit der Lehre des Zen verbunden.“ (Taisen Deshimaru-Roshi)
Ohne die faszinierenden Welten des Dao, Qi, Zen und Bushido ist Kampfkunst nicht zu leben.
„Aber auch andere klassische Zen-Übungen dürfen nicht fehlen: Deshalb ist das Zazen (Sitzen) auch ein wesentlicher Bestandteil. Dem Laien mag das bloße Sitzen vielleicht völlig sinnlos erscheinen, in Wahrheit ist es aber die allerwichtigste Disziplin von Zen-Meditation. Im Meditationssitz konzentriert man sich klassischerweise auf den nicht-endenden Fluß des Ein- und Ausatmens und versucht Gedanken einfach vorbeiziehen zu lassen. Allmählich stellt sich eine neue Bewusstheit ein, die nicht mehr kontrolllos in den ewigen Gedankenfilmen treibt, sondern die Qualität des Erlebens selbst beobachtet. Weitere Möglichkeiten Zugänge zum Zen zu finden sind Bewegungsformen aus dem T'ai chi ch'uan oder Qi-gong, die wieder stärker die Verbindung von Körper und Geist fördern und den Fluß der Lebensenergie Ki bewusst machen.“ (Zen-Do Karate)





Zen-Mediation
Die Zen-Mediation, namentlich die Za-Zen-Meditation, stammt aus dem chinesischen Ch’an-Buddhismus, der in Japan weiterentwickelt wurde.

Zen ist eine Vermischung von Taoismus und Buddhismus. Za-Zen (japan.) bedeutet "Sitzen im Lotossitz". Ziel der Za-Zen-Meditation, eine der wichtigsten Zen-Methoden, ist die Erlangung des "Satori", der blitzartigen Erleuchtung, wie sie Buddha, dem Erleuchteten, zuteil geworden ist: Ein neues Bewusstsein und ein Zustand der absoluten Harmonie mit dem Kosmos, Endziel ist die Selbsterlösung. Meditation ist das Herzstück der buddhistischen Religion.

Bei der Za-Zen-Meditation sitzt der Meditierende mit kerzengerade aufgerichtetem Oberkörper im Lotossitz auf einem etwa 20 cm hohen Kissen am Boden, überkreuzt die Beine und legt die linke Hand in die rechte unterhalb des Bauchnabels. Seine Augen richtet er auf einen Punkt am Boden in etwa einem Meter Entfernung. Neben der Einübung der "Seiza", der richtigen Körperhaltung, fordert die Za-Zen-Meditation die Zen-Atmung, eine rhythmische Bauchatmung, die — so lehren Zen-Meister – "ein Gefühl unbegrenzter Freiheit erzeugen soll, um sich in den Weiten des Kosmos zu verlieren". Eingeübt wird ferner die "Meditation im Gehen", das Kinshin. Regelmäßige Übungen sind Pflicht. Sie können bis zu 18 Stunden täglich ausgedehnt und zur Sucht werden. Der Leipziger Religionsphilosoph Karlfried Graf Dürckheim (1896-1988) machte im Westen über seine "Initiatische Therapie" (eine Abfolge bestimmter Übungen) die Zen-Meditation bekannt:

"Der Schüler des Zen beginnt den Tag mit Za-Zen und beschließt ihn mit Za-Zen. Und wann immer er einen Augenblick Zeit hat – und mehr und mehr findet er solche Augenblicke – geht er in Za-Zen. Und wenn er nachts aufwacht und nicht gleich wieder einschläft, richtet er sich auf, kreuzt die Beine und übt Za-Zen. Kein Meditieren eines heiligen Wortes (Mantras) oder Bildes, einfach sitzen, mit dem ausdrücklichen Bemühen, sich aller Bilder und Gedanken zu entledigen, also möglichst im ‚Nichts‘ zu sitzen"
(K. Dürckheim, Zen und Wir, S.76).

Die "Entleerung für Buddha" ist Einübung von Trance-Zuständen der völligen Passivität. Trance aber öffnet satanischen Mächten das Tor zum Eintritt: Das Erleuchtungserlebnis "Satori" wird als plötzliche Inbesitznahme beschrieben, die den Menschen "im tiefsten berührt und wandelt". Buddhisten, die zum Christentum konvertiert sind, geben aus diesem Grund die Zen-Meditation auf.15





  1. http://de.wikipedia.org/wiki/Bud%C5%8D
  2. http://de.wikipedia.org/wiki/Dao
  3. http://de.wikipedia.org/wiki/Daodejing
  4. http://www.taiji-europa.de/glossar/daoismus
  5. Peter Regenz, Esoterik als Lebensweg?
  6. http://www.spiritproject.de/orakel/iging
  7. http://de.wikipedia.org/wiki/I_Ging
  8. http://de.wikipedia.org/wiki/Konfuzianismus
  9. K. Kernspecht, „Vom Zweikampf, S. 265-266
  10. http://de.wikipedia.org/wiki/Konfuzius
  11. http://de.wikipedia.org/wiki/Laozi
  12. http://www.kampfkunst-taekwondo.de/cdromkktkd/poomse/poomse.html
  13. http://de.wikipedia.org/wiki/Schamanismus
  14. http://www.universal-path.org/taod.html
  15. http://www.bible-only.org/german/handbuch/Zen-Meditation.html